Kinderkrippe mit vier Gruppen in Erlangen

Das vorgefundene Geländeniveau musste zunächst zwei Meter aufgefüllt werden um das Gebäude über dem angenommenen Wasserstand eines Jahrhunderthochwassers bauen zu können.

Kindergrippe Killinger Str.
Ralf Dieter Bischoff www.ralfdieterbischoff.de

Vom Leitungszimmer aus hat man den Eingang im Blick, vom Windfang aus erreicht man den überdachten Kinderwagenstellplatz innerhalb des eingezäunten Areals. Das Flachdach über dem Leitungszimmer dient als Schattenspielbereich im Freien.

Kindergrippe Killinger Str.
Ralf Dieter Bischoff

Der obligatorische 'Fluchtbalkon' vor den Gruppenräumen ist zur Spielfläche aufgeweitet. Durch den außen angebrachten Sonnenschutz entsteht auch im Sommer ein luftiger und schattiger Freibereich.

Kindergrippe Killinger Str.
Ralf Dieter Bischoff www.ralfdieterbischoff.de

Vom Windfang rechts im Bild betritt man den großzügigen Empfangs- und Spielbereich mit Elternwartezone und der offenen Küche. Vom Podest zwischen Gummistiefelschrank und Küche aus können die Kinder mitkochen.

Kindergrippe Killinger Str.
Ralf Dieter Bischoff www.ralfdieterbischoff.de

Kletterpodest, Höhle und Schlafkoje im Nebenraum mit Blick zum Gruppenraum. Das kleine Fenster im Hintergrund gewährt Sichtkontakt zur Nachbargruppe.

Kindergrippe Killinger Str.
Ralf Dieter Bischoff

Die Böschungen der zwei Meter hohen Geländeauffüllung wurden bepflanzt, so kann das Areal in die Umgebung 'einwachsen'. Vom Spielbalkon im Obergeschoss führt die Außentreppe zu den Freiflächen im Garten.


Da die Auffüllung von der Kommune getragen wurde beschränkte sich der öffentliche Zuschussgeber nicht auf die üblichen Vorgaben sondern nahm auch unmittelbar Einfluss auf Grundstücksgröße, Baukörperform, Entwurf und Gestaltung. Zugeständnisse wie die Zusammenlegung mehrerer, ohnehin vorgeschriebener Funktionsbereiche zu großzügigen Spielbereichen bedurften langwierigen Diskussionen.

Der Zugang liegt von der Straße zurückgesetzt und erfolgt geschützt von einer Grünzone mit Fuß- und Radweg. Über einen unbeheizten Windfang betritt man das Gebäude und wird von einer großzügigen Eingangszone empfangen, in der ohnehin notwendige Funktionsbereiche wie Flure, Elternwartebereich und Küche zusammengelegt sind. Das Leitungszimmer befindet sich unmittelbar neben dem Eingang ebenso das abgeschlossene Treppenhaus mit Behindertenaufzug zum Obergeschoss.

Die Glastüren zur Küche waren lebensmittelrechtlich erforderlich und können weit geöffnet werden. Von einem Podest aus können sich die Kinder aktiv an der Küchenarbeit beteiligen. Über den Kindergarderoben wurden Einbauschränke bis zur Decke geplant, diese bieten ausreichend Stauraum für das jahreszeitlich wechselnde pädagogische Material.

Garderoben, Küchen, Einbauschränke und die Sanitärbereiche wurden individuell entworfen und angefertigt, ebenso die Spiel- und Schlafpodeste in den Gruppenräumen, die unterschiedliche Erlebnisbereiche, Rückzugsmöglichkeiten oder Ruheräume bieten.

In jedem der beiden Stockwerke gibt es zwei Gruppen, jeweils mit Haupt- und Nebenraum und Sanitärbereich. Alle Räume haben Sichtverbindungen zu den angrenzenden Räumen. So behalten nicht nur die Erzieherinnen beim Wickeln eines Kindes den Rest der Gruppe im Auge, sondern können die Kleinen auch ihre Spielkameraden der Nachbargruppe beobachten.

 

Wie im Erdgeschoss schafft auch im Obergeschoss eine Fluraufweitung eine gemeinsame Spielfläche außerhalb der Gruppenbereiche, die sich bei gutem Wetter auf einer angrenzenden Dachterrasse im Freien fortsetzt. In einer Wandnische mit Schiebetüre ist Platz für eine Kleinküche zum Aufwärmen von Zwischenmahlzeiten oder Tee, was lange Wege zur Küche im Erdgeschoss erspart.

An den Südseiten der Gruppenräume im Obergeschoss befindet sich der obligatorische „Flucht“-balkon. Als kleiner Ersatz für den fehlenden unmittelbaren Zugang zum Garten wurde der Balkon so breit angelegt, dass er sich als Spielfläche eignet. Durch die Anordnung des Sonnenschutzes vor dem Balkongeländer entsteht im Sommer ein luftiger und schattiger Freispielbereich.

Vom Balkon aus führt eine Stahltreppe zum Garten, der mit allen altersgerechten Einrichtungen ausgestattet ist.

Mit genau zwei Jahren vom Erstgespräch bis zur Einweihung wurde der knappe Zeit-, aber auch der Kostenrahmen vollständig eingehalten.

Erlangen
91056

Humanistischer Verband Deutschlands / Bayern

Kinkelstraße 12, 90482 Nürnberg

Anton Graf -Architekt-

Moritzbergstraße 6190482 Nürnberg

www.antongraf-architekt.de

BRS-Bau GmbH

Klaus-Aepfelbach-Straße 2

98673 Crock

Oktober 2015

KS-Planstein

Kalksandstein, Außenwände mit Wärmedämmverbundsystem