Manuelles Mauern von KS-Steinen

Die Handvermauerung findet vor allem Anwendung für Innen- und Außensichtmauerwerk aus kleinformatigen Steinen, nachträgliches Erstellen von Innenwänden, Sanierung und Umbau bestehender Gebäude sowie Arbeiten mit geringem Umfang.

Steingewichte

Mauersteine mit einem Gewicht von bis zu 25 kg lassen sich noch von Hand vermauern. Bei Steingewichten über 25 kg sind Versetzgeräte einzusetzen. Mit der ausgeformten Griffhilfe sind Kalksandsteine besonders ergonomisch. In einem Merkblatt der Bauberufsgenossenschaft über das Handhaben von Mauersteinen sind Gewichtsobergrenzen für Einhand- und Zweihandsteine für das Vermauern von Hand festgelegt.

Die maximal zulässigen Verarbeitungsgewichte von Einhandsteinen, einschließlich der baupraktischen Feuchte, sind abhängig von der Greifspanne.

  • Max. 6 kg bei einer Greifspanne > 115 mm und
  • Max. 7,5 kg bei einer Greifspanne 40 bis 70 mm

01. Anmischen des Mörtels

03. Temperaturabhängig. Zur festen Verbindung zwischen Mörtel und Stein sehr trockene Mauersteine vor dem Vermauern gründlich vornässen

04. Auf die Lagerfuge ausreichend Mörtel auftragen, sodass eine spätere holhlraumfreie Vollfugigkeit gewährleistet ist (Lagerfuge ca. 1,2 cm)

05. Mörtel auf die Stoßfugenflächen des Steins aufbringen

06. KS* Stein fluchtgerecht entlang der auf die jeweilige Schichthöhe gespannten Schnur in das Mörtelbett einsetzen

07. Den Mauerstein an der Schnur ausrichten und ggf. durch Klopfen mit der Kelle leicht korrigieren

08. Kleine Fehlstellen im Bereich der Stoß- und Lagerfugen können mit einem Fugeisen und dem Mörtel nachträglich verfüllt werden

09. Sobald der Mörtel angesteift ist, sind die Fugen mit einem Fugenholz glatt zu streichen und zu verdichten

10. Überflüssige Mörtelreste werden mit einem Handfeger entfernt

Verarbeitung von Klein- und Mittelformaten in Normalmörtel

 

Zur Erstellung eines einwandfreien Mauerwerks aus den KS* Klein- und Mittelformaten sind bei der Vermauerung einige wesentliche Arbeitsschritte zu beachten, die im Folgenden beispielhaft dargestellt sind.


02. Anmischen des Dünnbettmörtels

03. Auf die Lagerfuge wird eine Mörtelschicht mit dem Mörtelschlitten aufgetragen

Verarbeitung von KS-Plansteinen in Dünnbettmörtel

 

KS-Plansteine benötigen wie die Klein- und Mittelformate eine untere erste Steinschicht, die sogenannte Kimmschicht, als Basis.

Durch das Nut-Feder-System werden seitliche Mörtelfugen überflüssig.


Sichtmauerwerk mit KS-Fasenstein Einfamilienhaus Bestgen
© palladium.de | Architektur: René Bestgen

KS-Fasensteine als Sichtmauerwerk

Verarbeitung von KS-Fasensteinen


Die optimale Arbeitshöhe

Ein Maurer verarbeitet bei der Handvermauerung die größte Menge an Mauersteinen bei geringster Anstrengung, wenn die Arbeitshöhe zwischen 60 und 90 cm über Tritthöhe liegt. Durch den aktiven und rechtzeitigen Einsatz von Kurbelböcken, Arbeitsbühnen oder Rollgerüsten lässt sich die Arbeitshöhe flexibel anpassen.


Fahrbare Mauerbühnen sind hoch belastbar und flexibel in der Höhe einstellbar.
© BV KSI

Fahrbare Mauerbühnen sind hoch belastbar und flexibel in der Höhe einstellbar.

© BV KSI

Richtige Aufstellung von Mörtelkübeln für das Mauern von Hand


Weitere Informationen

Grundlagen für das Mauern

Die bauliche Durchbildung ist in DIN EN 1996-1-1/NA geregelt, in DIN EN 1996-2/NA werden Angaben zur Ausführung gemacht. Infos zu Überbindemaßen, Stumpfstoß, Stoßfugenausbildung, Schlitzen uvm.

Maurerfibel

Die Kalksandstein Maurerfibel ist das Nachschlagewerk für die Ausführung von Mauerwerksbauten. Maurerfibel, 9. Auflage, Stand 1/2019, 296 Seiten, DIN A5, Herausgeber BV KSI

KS-Sichtmauerwerk

Ein anspruchsvolles Sichtmauerwerk ist heute mehr denn je der architektonische Ausdruck repräsentativer, persönlicher Lebensart der Bewohner.

Maschinelles Mauern

Das maschinelle Mauern mit einem auf den Geschossdecken verfahrbaren Versetzgerät humanisiert und rationalisiert die Baustelle.