Tragfähigkeit von KS-Wänden

Die konstruktive Planung stellt hohe Anforderungen an die statischen Eigenschaften von Baustoffen. Denn mit möglichst wenig Materialeinsatz und schlanken Bauteilen soll eine nachweisbar stabile Konstruktion entstehen.

Kalksandstein ist durch seine hohe Druckfestigkeit selbst bei geringen Wanddicken hochbelastbar. Das schafft Spielräume bei der Planung zu effizienten Kosten – sowohl für tragende sowie für nicht tragende KS-Wände.

Mauerwerkswände aus Kalksandstein sind hoch tragfähig. Durch die bei Kalksandstein üblichen hohen Steindruckfestigkeitsklassen (SFK ≥ 12) sind bereits schlanke Wände ab 11,5 cm Dicke voll belastbar. Die charakteristische Druckfestigkeit fergibt sich als Kombination von Mörtelgruppe /-art und Steindruckfestigkeitsklasse in Abhängigkeit von der Steinart (Lochsteine, Vollsteine, Plansteine und Planelemente).

Mit dem längenbezogenen Grundwert Rd lässt sich die Tragfähigkeit unterschiedlicher Mauerwerkswände einfach vergleichen. Gegenüber Wänden aus Leichtlochziegeln oder Porenbeton können KS-Wände deutlich (bis zur Hälfte) schlanker sein. Dadurch ergeben sich erhebliche Wohn- und Nutzflächengewinne.

Tabelle Maurerfibel Beispiele von Bemessungswerten des Tragwiderstandes Rd von Wänden
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Beispiele von Bemessungswerten des Tragwiderstandes Rd von Wänden

Deckenbelastung aus KS-Wänden

Für Einwirkungen kann das Flächengewicht von Mauerwerkswänden aus Kalksandsteinen kann in Abhängigkeit von der Steinrohdichte und der Wanddicke und für das Putzgewicht folgenden Tafeln entnommen werden. (Für Schallschutznachweise gelten andere Werte nach E DIN 4109-32).

Tabelle Nach DIN EN 1991-1-1/NA anzusetzende Wandflächengewichte von KS-Wänden mit Normalmauer- und Dünnbettmörtel 1)
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Nach DIN EN 1991-1-1/NA anzusetzende Wandflächengewichte von KS-Wänden mit Normalmauer- und Dünnbettmörtel 1)

Tabelle Flächenlast von Putzen nach DIN EN 1991-1-1/NA
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Flächenlast von Putzen nach DIN EN 1991-1-1/NA

Nutzlasten auf Stahlbetondecken

Nutzlasten auf Stahlbetondecken stellen im Mauerwerksbau die wichtigste Form von vertikal gerichteten veränderlichen Lasten dar. Die Größe der anzusetzenden Nutzlasten ist in DIN EN 1991-1-1 definiert.

Die Lasten nicht tragender Trennwände auf Decken dürfen vereinfachend über einen flächig anzusetzenden Zuschlag auf die charakteristische Nutzlast berücksichtigt werden. Bei Nutzlasten > 5,0 kN/m2 ist dieser Zuschlag nicht erforderlich. Die in folgender Tafel angegebenen Werte gelten dabei für leichte Trennwände mit einem zulässigen Gesamtgewicht von bis zu 5,0 kN/m

Tabelle Wesentliche charakt. Werte für Nutzlasten nach DIN EN 1991-1-1/NA
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Wesentliche charakt. Werte für Nutzlasten nach DIN EN 1991-1-1/NA

Tabelle Grenzhöhen typischer nicht tragender KS-Wandkonstruktionen
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Grenzhöhen typischer nicht tragender KS-Wandkonstruktionen mit Dünnbettmörtel bei einem zulässigen Gesamtgewicht von max. 5 kN/m

Tabelle Technische Daten für nicht tragende KS-Wände
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Technische Daten für nicht tragende KS-Wände mit Linienlasten ≤ 5 kN/m


Weitere Informationen

© Thomas Popinger

Statik

Tragfähige Wände aus Kalksandstein inklusive Wohnraumgewinn. Im Fokus: Bauaufsichtliche Grundlagen, Bemessung und Konstruktion, Bauliche Durchbildung und Tragfähigkeit von KS-Wänden.
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Bemessung und Konstruktion von KS Mauerwerk

Die Bemessung von KS-Mauerwerk nach Eurocode 6 beinhaltet Regeln für bewehrtes und unbewehrtes Mauerwerk, Tragwerksbemessung im Brandfall, Planung, Auswahl der Baustoffe, Ausführung von Mauerwerk sowie vereinfachte Berechnungsmethoden.
Kai Nielsen

Bauliche Durchbildung

Die bauliche Durchbildung ist in DIN EN 1996-1-1/NA geregelt, in DIN EN 1996-2/NA werden Angaben zur Ausführung gemacht. Infos zu Überbindemaßen, Stumpfstoß, Stoßfugenausbildung, Schlitzen uvm.
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KS* Statikhandbuch

Das anerkannte Standardwerk für den Mauerwerksbau zur Berechnung und Bemessung von Einfamilien- und Reihenhäusern, mehrgeschossigen Wohnungsbauten, gewerblichen und kommunalen Zweckbauten wurde nach Einführung der DIN EN 1996 (Eurocode 6) vollständig überarbeitet.

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